Zentralgerät

Das Zentralgerät ist eine wesentliche Kostenkomponente von zentralen Lüftungsanlagen. Es sollte dabei jedoch nicht nur der Preis für das Gerät in die Betrachtung einbezogen werden.

Dachaufstellung

 

Die Investitionskosten für das Zentralgerät setzen sich aus den Kosten für das Gerät selbst und den Kosten für den notwendigen Platz zusammen.  Eine Dachaufstellung, bei der das Gerät keine sonst nutzbare Fläche beansprucht ist sicher die günstigste Lösung. Für Geräte die direkt in die Gebäudehülle integriert werden müssen auch nicht die Abschläge für die Außenaufstellung  nach ÖNORM B8110-6 angesetzt werden.

 

Dachaufstellung mit gebäudeintegrierten Lüftungsgerät (Quelle: UNIIBK, Fa. Pichler)

 

Hinweise zur Dachaufstellung:

  • Die Außenluftansaugung sollte möglichst im Norden des Gebäudes liegen, um im Sommer keine unerwünschten Wärmeeinträge in das Gebäude zu bekommen.
  • Ausreichende Entfernung von Strangrohrentlüftung
  • Einfache Zugänglichkeit auch im Winter sicherstellen

 

Möglichst nur ein Gerät pro Gebäude:

Aufgrund der geringen Mehrkosten für größere Geräte ist pro Gebäude immer nur ein Gerät anzustreben. Denn die Verrohrung zwischen den Steigsträngen ist immer kostengünstiger als ein Gerät. Wenn die Verrohrung der Steigstränge unter der Dachdämmung erfolgt, ergeben sich daraus auch keine zusätzlichen Wärmeverluste. Die zusätzlichen Druckverluste werden normalerweise durch die etwas höhere Effizienz des größeren Gerätes kompensiert.

Integration der Luftleitungen unter die Gebäudehülle

 

Energieeffizienz

Bei der Energieeffizienz geht es einerseits um den Strombedarf und andererseits um die Wärmerückgewinnung.  Die Qualität des Zentralgerätes ist neben der Optimierung der Luftmengen und der Druckverluste die dritte wesentliche Komponente für einen geringen Strombedarf.

 

Für die Gesamtenergieeffizienz des Zentralgerätes sind die folgenden 5  Punkte ausschlaggebend:

  1. Hoher Wirkungsgrad der Ventilatoreinheit
  2. Geringer interner Druckverlust
  3. Großzügige Filter mit geringem Druckverlust und langer Standzeit
  4.  Hohe Rückwärmezahl   – möglichst mit Feuchterückgewinnung ohne Kondensatphase
  5. Energieeffizienter Frostschutz

 

Welche Anforderungen sollten beim Zentralgerät für das MFH erreicht werden:

  • Lüftungsgerät der Geschwindigkeitsklasse V2, Zielwert: V1
  • Spezifischer Leistungsbedarf max. 0,45 W/(m³/h), Zielwert 0,35 W/(m³/h)
  • Rückwärmezahl nach EN 308 mind. 75%, Zielwert 80%
  • Feuchterückgewinnung ohne Kondensation
  • Kein elektrischer Frostschutz